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Vorsichtsmaßnahmen bei extremer Hitze: Was ist zu beachten?

Steigen im Sommer die Temperaturen auf hohe Werte an, sollten einige Vorsichtsmaßnahmen nicht außer Acht gelassen werden. Im Wesentlichen bestehen diese Maßnahmen darin, dem Körper genug Flüssigkeit zuzuführen und sich der Sonne nicht zu lange ungeschützt auszusetzen, um Überhitzung, Sonnenbrand oder gar Sonnenstich zu vermeiden. Insbesondere Menschen, die an bestimmte Hitzebedingungen nicht gewöhnt sind (Touristen in ihren Urlaubsgebieten), laufen in Gefahr, eine hitzebedingte Erkrankung zu erleiden.

Besondere Gefährdung für bestimmte Gruppen von Menschen
Gefahr besteht insbesondere für ältere Menschen mit chronischen Krankheiten, sowie Menschen, die Medikamente nehmen müssen. Menschen mit Herz- oder Blutdruckproblemen sollten bei extremen Hitzelagen ihre Werte überprüfen lassen und spezielle Vorsichtsmaßnahmen besprechen, zum Beispiel Anpassungen bei der Trinkmenge oder Dosierungsänderungen bei Medikamenten. Mögliche Folgen hoher Temperaturen können Müdigkeit und Schwindel sowie Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps, außerdem Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe sein.

Sportler und Outdoor-Arbeiter sollten dringend auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten. Ebenso sollten Eltern besonders auf ihre Kinder achten. Die Symptome des Sonnenstichs sind: Fieber über 40° C, warme, rote und trockene Haut, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schläfrigkeit, Durst, Verwirrung, Verlust des Bewusstseins.

Kleidung
Da der menschliche Körper überschüssige Wärme auch über die Haut abgibt, sollte auf sommerlich-leichte und weite Bekleidung geachtet werden. Der Kopf- und Halsbereich sollte gegen direkte Sonnenbestrahlung geschützt sein, z. B. durch einen Hut oder eine Kappe. In Tunesien werden in einigen Regionen Strohhüte mit breiter Krempe getragen. Auch beim Baden sollte man der Sonne ausgesetzte Körperteile (Schultern, Hals, Kopf) bedecken, z.B. durch Tragen eines T-Shirts und einer Basecap.

Flüssigkeitszufuhr
Der Körper gibt auch durch Schwitzen Wärme ab, wobei neben ein bis zwei Litern Flüssigkeit pro Tag auch Elektrolyte (Natrium, Kalium, Magnesium) verloren gehen. Trinken ist daher sehr wichtig, um diese Verluste auszugleichen. Über das Durstgefühl nimmt der gesunde Mensch automatisch die zum Ausgleich benötigte Flüssigkeitsmenge zu sich. Das gesunde Durstgefühl kann bei chronisch erkrankten, älteren oder herzkranken Menschen gestört sein, so dass diese auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten müssen.
Kalte und geeiste Getränke sollte man zumindest während der heißen Tagesstunden meiden, da der Körper diese kalten Flüssigkeiten zur Weiterverwertung auf Körpertemperatur erwärmen muss und sich dadurch weiter erhitzt. Zudem kann es zu Magen- und Darmproblemen kommen. Besser sind -auch wenn man es nicht glaubt- Heißgetränke (Kaffee, Tee) oder ungekühltes oder nur leicht gekühltes Wasser oder Säfte.

Im Straßenverkehr können durch aufgewirbelten Sand in der Luft oder bei Scirocco-Wetterlagen Sichtbehinderungen entstehen. Zudem besteht hohe Brandgefahr in Wäldern und auf Feldern.

Hitze- und sonnenbedingte Erkrankungen

Sonnenstich
Ein Sonnenstich entsteht durch lange andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und den Nackenbereich. Verantwortlich für diese Schädigung ist der langwellige Teil der Sonnenstrahlung, also die Wärmestrahlung des Sonnenlichtes. Dieser führt zu einer Irritation der Hirnhaut und des Hirngewebes und zu einer Entzündungsreaktion, die in schweren Fällen in ein Hirnödem übergehen kann. Somit ist ein Sonnenstich ein isolierter Hitzschlag des Kopfes und damit ein ausschließlich thermisches Problem. Der Sonnenstich äußert sich durch Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen, Ohrgeräusche, Benommenheit, innere Unruhe, Abgeschlagenheit, erhöhten Pulsschlag und Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit (Meningismus). Die Körpertemperatur ist fast immer normal.
Einem Sonnenstich kann durch das Tragen einer hellen Kopfbedeckung vorgebeugt werden. Vor allem kleine Kinder sind durch den Sonnenstich gefährdet. Dazu tragen die Fontanellen sowie die spärliche Kopfbehaarung der ersten beiden Lebensjahre bei. Auch Träger einer Glatze oder einer Kurzhaarfrisur unterliegen einem erhöhten Risiko.

Hitzekrampf
Ein Hitzekrampf entsteht durch einen Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten (vor allem Natriumchlorid) infolge erhöhten Schwitzens. Vor allem betroffen sind dabei nicht an die Temperaturen angepasste Menschen (Akklimatisierung), deren Elektrolytkonzentration im Schweiß im Vergleich zu akklimatisierten Menschen deutlich höher ist. Die Symptome sind Krämpfe in der belasteten Muskulatur, häufig auch schmerzhaft, bei normaler Körpertemperatur. Stark gewürzte Suppen oder Elektrolytgetränke bessern beim Hitzekrampf meist die Beschwerden.

Hitzekollaps
Ein Hitzekollaps, auch Hitzeohnmacht oder Hitzesynkope ist eine Fehlfunktion des Kreislaufs mit kurzer Bewusstlosigkeit aufgrund einer hitzebedingten Erweiterung der peripheren Blutgefäße. Um die Wärmeabgabe über die Haut zu verstärken, erweitern sich Blutgefäße in der Peripherie des Körpers. Dies führt zu einer massiven Umverteilung des Blutvolumens in diese Bereiche, welches dort „versackt“. Das Herz bekommt nun nicht mehr genug Blut angeboten, um es weiter zu pumpen. Der Blutdruck wird drastisch verringert, das Gehirn bekommt nicht genügend Blut und es kommt dadurch zu einer meist nur kurz andauernden Bewusstlosigkeit. Risikofaktoren hierbei sind vor allem Alkoholgenuss sowie längeres Stehen, vor allem in größeren Menschenmengen, wo die Möglichkeiten der Wärmeabgabe über die Haut verringert sind. Symptom ist zumeist nur die plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit. Warnzeichen können Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen sein.

Hitzeerschöpfung
Zu einer Hitzeerschöpfung kommt es durch Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ohne entsprechende Zufuhr von außen – und damit zu einer Abnahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens ohne Erhöhung der Körpertemperatur (Abnahme des Blutvolumens im Kreislauf). Folge kann ein Versagen des Kreislaufs sein. Die Symptome einer Hitzeerschöpfung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Die Haut ist zuerst gerötet, dann blass und feucht. Der Puls ist schnell, der Blutdruck niedrig, die Atmung schnell und flach. Ab etwa 40° C tritt die Gefahr des Hitzekollaps auf, der keine direkte thermische Schädigung des Körpers ist, sondern ein Versagen des Kreislaufs. Infolge der starken Erweiterung der Hautgefäße entsteht ein Missverhältnis zwischen Gefäßkapazität und zirkulierender Blutmenge, so dass es zum Blutdruckabfall (Schock) und schließlich zur Bewusstlosigkeit kommt.
Die wichtigste Maßnahme in der ersten Hilfe besteht darin, den Patienten in den Schatten oder eine kühle Umgebung zu bringen. Ist der Patient noch bei Bewusstsein, sollte er in die Schocklage gebracht werden. Ein bewusstloser Patient muss in die stabile Seitenlage gebracht werden, wenn er noch normal atmet. Atmet ein bewusstloser Patient nicht (Atemstillstand), muss eine Herz-Lungen-Wiederbelebung erfolgen.

Hitzschlag
Bei dem lebensgefährlichen Hitzschlag oder Hitzeschlag steigt zusätzlich die Körpertemperatur auf über 40 °C an (Rektaltemperatur). Diese akute Überhitzung des Körpers führt zu einem Hirnödem. Symptome sind eine Körpertemperatur wie bei sehr hohem Fieber, Krämpfe, Ausbleiben der Schweißabsonderung durch akuten Wassermangel und Bewusstseinstrübung, die wie Müdigkeit und Schlaf erscheinen kann. Es kann zur Hirnschädigung kommen. Ursachen sind häufig eine körperliche Überanstrengung bei feuchter Hitze oder der Aufenthalt in überhitzten, geschlossenen Räumen.

Titelbild: Symbolfoto – Paar am Strand