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KlimaWasserversorgung

Tunesien: Infrastruktur der Wasserversorgung wird um sieben Dämme erweitert

Aufgrund von Wasserstress und Zyklen von Halbtrockenheit oder sogar Dürre hat Tunesien keine andere Wahl, als die Wasserinfrastruktur zu erweitern. Nach offiziellen Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft und Fischerei hat das Land heute 74 Dämme, 230 Talsperren, 894 Bergseen, 5.400 Tiefbrunnen und 13.800 Oberflächenbrunnen. Es werden neue Staudämme gebaut, um die Trinkwasserversorgung der Regionen zu gewährleisten.

Es ist anzumerken, dass derzeit fast 80% der Wasserressourcen durch die landwirtschaftliche Bewässerung verbraucht werden, 14% dieser Ressourcen werden als Trinkwasser verwendet, 5% decken den Bedarf der Industrie und 1% werden für den Tourismus genutzt.

Nach den üppigen Niederschlägen im Winter 2018/2019 und im Frühjahr 2019 sind die Wasserreserven der Dämme auf Rekordniveau. Die vorhandenen Dämme sind zu rund 75% gefüllt. (Siehe auch: Füllstände der Trinkwasser-Stauseen Tunesiens) Somit sind die Wasserreserven des Landes in diesem Jahr völlig ausreichend und  es wird keine Dürre und Probleme in der Wasserversorgung wie in den Jahren 2016/2017/2018 geben. Andererseits darf man sich darauf nicht ausruhen. Deshalb sind weitere sieben neue Staudämme geplant, deren Bau in Kürze beginnen soll, um die Trinkwasserversorgung der Regionen während der Sommerperiode sicherstellen zu können.

100 Mio Dinar für große Projekte in Gafsa

Ein von einem Wassermangel betroffenes Gouvernorat ist Gafsa, wo Probleme vor allem in den Delegationen Metloui, Oum Laarayes und Md’hila bestehen. Der Mangel an Trinkwasser sei auf die mangelnde Fertigstellung mehrerer Projekte zurückzuführen, die in dem betreffenden Gouvernorat in Angriff genommen worden seien. Hinzu kommt, dass in Gafsa große Projekte im Wert von 100 Millionen Dinar geplant sind, die drei Wasserentsalzungsanlagen für mehrere Delegationen des Bergbaubeckens vorsehen.

Zu beachten ist, dass Studien einen Rückgang der Wasserreserven Tunesiens um über 50% bis zum Jahr 2050 aufgrund verringerter Niederschlagsmengen als Folge des Klimawandels und somit eine Verlängerung der Dürreperioden vorhersagen. Darum wird mehr denn je empfohlen, Wasser zu speichern. Jeder Bürger kann Teil davon sein und darüber nachdenken, Regenwasser für die häuslichen Bedürfnisse zu sammeln. Der Staat ist seinerseits aufgerufen, Immobilienentwicklern und Architekten für alle Neubauten Wassersammeleinrichtungen verpflichtend aufzuerlegen!

Bild: Symbolfoto Staudamm Siliana – Von Ahmedkrifa [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons

Quelle: African Manager